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Fr 27.10.2023, 18.00 - 21.00 Uhr | Orchesterprobensaal

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Opern-Werkstatt

Salome

Die Opernwerkstatt ist ein Kompaktseminar, bei dem die Teilnehmer alle wichtigen Aspekte einer Opernproduktion kennen lernen. Sie findet jeweils freitagabends (in der Regel von 18.00 bis 21.00 Uhr) sowie am folgenden Sonnabend in einem sechsstündigen Block mit entsprechenden Pausen statt. Konzeption und Durchführung Volker Wacker.

Liebe macht manchmal kopflos!

Prinzessinnen Teenager mit "Isolden-Stimme" (Richard Strauss) lässt sich nach aufreizendem Striptanz den Kopf des Täufers Johannes auf einer Silberschüssel servieren, um endlich in aller Ruhe seine Lippen küssen zu können. Ihr Fazit: "Sie sagen, dass die Liebe bitter schmecke... Allein, was tut's? Was tut's?"

Richard Strauss ist bereits berühmt für seine "Tondichtungen" wie z. B. "Till Eulenspiegels lustige Streiche" oder "Also sprach Zarathustra" (nach Nietzsche!), auch als Dirigent ist er sehr erfolgreich. Der Komponist wird der modernen Strömung der "Neudeutschen" zugerechnet (R.Wagner, Liszt). Letztendlich sind seine "Tondichtungen" über weite Stecken "Opern ohne Worte" und es ist logisch, dass Strauss diesen Schritt vollzieht.Und dann gilt es auch den überlebensgroßen Schlagschatten von Richard Wagner zu überwinden. Nach Guntram und Feuersnot gelingt der Durchbruch mit einem Schlag, einem skandalösen Schlag: Salome, ein Operneinakter direkt auf den Text von Oscar Wildes gleichnamigen Drama geschrieben. Strauss schreibt eine LITERATUROPER. Was das ist, wird in der OPERNWERKSTATT erläutert.

In der OPERNWERKSTATT wird das neuartige Verhältnis von Text und Musik dargestellt, denn dieses bildet die Grundlage für ein tiefer gehendes Verständnis.

Richard Wagners Leitmotivtechnik wird aufgegriffen, aber nun entmythologisiert und dafür stark psychologisiert.Es gibt kaum einen Takt in der Salome -Partitur, der nicht durchdrungen wäre von dieser Psycho-Leitmotivtechnik. Sie wird ausführlich in der OPERNWERKSTATT vorgestellt.

Schon Oscar Wilde machte aus den scheinbar zeitlich weit entfernten Personen der Bibel ein zutiefst modernes Stück über die Abgründe der Liebe, und Strauss setzt mit seiner Musik, die bis in die feinsten Verästelungen der dekadenten Dichtung reicht, noch einen drauf. Es wundert nicht, dass nach der Uraufführung von Salome das Theaterstück letztendlich verschwunden ist.

Die Titelfigur SALOME ist eines jener Wesen, die spätestens seit CARMEN die Männerwelt zum Einsturz bringen, weil sie sich nicht mehr domestizieren lassen. Die Folge: Leichen (vorwiegend natürlich männliche) pflastern ihren Weg. Ist jetzt ein neuer Höhepunkt an A-Moralität erreicht? Diese Fragen beantwortet die OPERNWERKSTATT.

Nach dem überwältigenden Erfolg seiner Elektra-Deutung, nimmt sich Regisseur und Ausstatter DMITRI TCHERNIAKOV der Salome an. Die OPERNWERKSTATT wird die mit großer Spannung erwartete Neuinszenierung gebührend vorstellen.

Ort: Orchesterprobensaal, Kleine Theaterstraße 1, 20354 Hamburg
Preis: 65,- EUR

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