Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg prägt den Klang der Hansestadt seit mehr als 190 Jahren. Heute spielt das Orchester neben den Philharmonischen Konzerten in der Elbphilharmonie fast alle Opern- und Ballettabende in der Hamburgischen Staatsoper.
In Hamburg wird die Philharmonische Gesellschaft, ein „Verein zur Aufführung von Winterkonzerten“, gegründet. Unter Leitung von Friedrich Wilhelm Grund wird die Gesellschaft im 19. Jahrhundert zu einem Treffpunkt bedeutender Künstler wie z. B. Clara Schumann, Franz Liszt, Hans von Bülow und Johannes Brahms.
Peter I. Tschaikowsky kommt nach Hamburg zur deutschen Erstaufführung seiner Fünften Sinfonie, die er dem Vorstand der Philharmonischen Gesellschaft widmet.
Gründung des „Vereins Hamburgischer Musikfreunde“ mit dem Ziel, durch private wie staatliche Unterstützung die Mittel für ein saisonunabhängiges, ständiges Hamburger Sinfonieorchester zu schaffen. Der Verein erhält hierfür die Unterstützung des Hamburger Senats.
Max Fiedler wird Leiter des Orchesters. Auf sein Bestreben hält die Moderne Einzug in die Programme. Fiedler gelingt es auch, renommierte Solisten zu engagieren, wie zum Beispiel Artur Schnabel oder die Geiger Pablo de Sarasate, Fritz Kreisler und Mischa Elman.
Gustav Mahler dirigiert die Hamburgische Erstaufführung seiner Fünften Sinfonie.
Die neuerbaute Musikhalle (heutige Laeiszhalle) wird mit einem Festkonzert des Philharmonischen Orchesters eingeweiht.
Mit dem Dirigenten Karl Muck beginnt eine neue Epoche der Philharmonie. Herausragende Ereignisse sind das Beethoven-Fest (1927) sowie das erste Auftreten des Pianisten Walter Gieseking und des 12-jährigen Yehudi Menuhin. Sergej Prokofjew und Igor Strawinsky gastieren am Pult der Philharmonie.
Die damaligen Machthaber vereinigen das Philharmonische und das Stadttheater-Orchester zu einem Klangkörper, der den Namen „Philharmonisches Staatsorchester“ erhält und gleichermaßen für die Oper wie für die Philharmonischen Konzerte zuständig ist.
Joseph Keilberth wird als Nachfolger von Eugen Jochum Hamburgischer Generalmusikdirektor.
Als Chefdirigenten des Philharmonischen Staatsorchesters amtieren Wolfgang Sawallisch (1961-1973), Horst Stein (1973-1976) und Aldo Ceccato (1976-1982).
Hans Zender wird Generalmusikdirektor der Oper und der Philharmonie. Unter seiner Leitung werden zahlreiche Auftragswerke, u. a. von Nono und Kagel, uraufgeführt.
Der neue Generalmusikdirektor heißt Gerd Albrecht. Unter seiner Leitung baut das Philharmonische Staatsorchester sein Repertoire weiter aus; insbesondere die in der Nazi-Zeit verfemten Komponisten werden nun stärker berücksichtigt.
Gemeinsam mit dem Hamburg Ballett fährt das Philharmonische Staatsorchester auf einer zweiwöchigen Tournee nach Moskau und Leningrad.
Die Hamburgische Staatsoper gibt mit dem Philharmonischen Staatsorchester ein Gesamtgastspiel in Barcelona („Tannhäuser“, „Gurre-Lieder“).
Höhepunkt der Spielzeit ist die Uraufführung des Oratoriums „Hagadah shel Pessach“ von Paul Dessau im Rahmen des Musikfestes Hamburg. Das Orchester gibt mit der Hamburgischen Staatsoper ein Gastspiel in Israel („Belsazar“, „Le Nozze di Figaro“).
Mit den Produktionen „Così fan tutte“, „Rigoletto“, „Tannhäuser“ und dem Deutschen Requiem von Brahms findet ein Gesamtgastspiel von Staatsoper und Philharmonie in Japan statt.
Ingo Metzmacher übernimmt als Generalmusikdirektor die Leitung des Philharmonischen Staatsorchesters. Die Programmdramaturgie der Philharmonischen Konzerte stellt in jeder Saison die Musik eines Landes in den Mittelpunkt.
Das Orchester absolviert erfolgreiche Gastspielreisen durch Spanien, Deutschland und Österreich.
In der Struktur des Konzertangebots werden neue Weichen gestellt. Zum Jahreswechsel 2000 wird die traditionelle Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie ersetzt durch ein Konzertformat unter dem Titel „Who Is Afraid Of 20th Century Music?“.
Erfolgreiche Europatournee des Orchesters nach Brüssel, Frankfurt, Metz, Thessaloniki, Athen, München und Wien.
Das Orchester gastiert beim Lucerne Festival sowie abermals beim Beethovenfest in Bonn. Im August 2004 feiern die Philharmoniker einen großen Triumph bei den Proms in London.
Von 2005 bis 2015 ist die australische Dirigentin Simone Young Generalmusikdirektorin des Orchesters. Unter ihrer musikalischen Leitung entstehen zahlreiche CD-Einspielungen u.a. Gesamtzyklen von Bruckner, Brahms, ein kompletter Wagner-Ring, Werke von Mahler und Hindemith. 2008 wurden Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester Hamburg mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. 2012 erhielt Simone Young einen „Helpmann Award“ für Aufführungen von Mahlers zweiter Sinfonie und Wagners „Rheingold“ mit den Philharmonikern im australischen Brisbane.
Mit der Spielzeit 2015/2016 übernimmt Kent Nagano das Amt des Hamburgischen Generalmusikdirektors und Chefdirigenten des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Neben der Fortführung der traditionsreichen Philharmonischen Konzerte hat Kent Nagano mit der Philharmonischen Akademie St. Michaelis ein neues Projekt initiiert, bei dem Experimentierfreude und kammermusikalische Arbeit im Zentrum stehen. Ebenfalls neu ist das Format „Musik und Wissenschaft“, eine interdisziplinäre Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft.
Erfolgreiche Orchestertournee nach Südamerika. In Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay präsentieren die Philharmoniker unter der Leitung von Kent Nagano zwei Konzertprogramme mit Werken von Brahms, Strauss, Bruckner und Wagner. In Kolumbien bringt das Orchester gemeinsam mit der Staatsoper Hamburg Wagners „Tristan und Isolde“ zur kolumbianischen Erstaufführung.
Am Freitag, 13. Januar 2017, geben Kent Nagano und das Philharmonische Staatsorchester ihr erstes öffentliches Konzert in der Elbphilharmonie im Rahmen des Eröffnungsfestivals. Eigens für diesen Anlass hatte Hamburgs Generalmusikdirektor das abendfüllende Oratorium ARCHE für Orchester, Chor und Gesangssolisten bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben.
Internationale Tourneen nach Spanien und Japan: Im Januar geht das Philharmonische Staatsorchester Hamburg mit Kent Nagano auf eine 8-tägige Konzertreise nach Spanien. Neben Gastspielen auf der Iberischen Halbinsel und den Kanaren folgt ein abschließendes Konzert im schweizerischen Basel. Auf dem Programm stehen Werke von Johannes Brahms wie die 4. Symphonie und das Violinkonzert mit der Geigerin Veronika Eberle als Solistin. Im Oktober folgt eine 9-tägige Konzertreise nach Japan, gemeinsam mit dem japanischen Pianisten Nobuyuki Tsujii. Neben zwei Konzerten in Tokyo steht u.a. auch das erst kurz zuvor eröffnete neue Konzerthaus in Takasaki sowie Hamburgs Partnerstadt Osaka auf dem Tourplan.